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Wie läuft eine Homöopathische Behandlung abUm tiefgreifend zu heilen ist es wichtig, eine Arznei zu finden, welche nicht nur oberflächliche Krankheits- Sympotme abdeckt, sondern den Patienten als Ganzes mit all seinen Körperlichen, emotionalen, geistigen Merkmalen zu erfassen. Dieses Erstgespräch nennt sich Anamnese.
Anamnese /Fallaufnahme: Die Anamnese teilt sich in verschiedene Abschnitte ein. Zuerst lasse ich die Patienten all ihre Beschwerden schildern. Wichtig ist, dass dabei alle Symptome erfasst werden. Wenn Sie also wegen Heuschnupfen zu mir kommen aber auch noch Rheuma haben ist das Rheuma für mich auch wichtig. Da Homöopathische Arzneien nicht nach Krankheitsnamen verordnet werden, müssen die Beschwerden genau beschreiben werden. Das heisst ich stelle Fragen wie: - wo genau sind die Beschwerden - wie empfinden sie die Schmerzen - gibt es Umstände die die Beschwerden verbessern oder Verschlimmern - seit wann bestehen die Beschwerden - gibt es einen Grund für diese Beschwerden - was machen die Beschwerden mit ihnen, wie fühlen sie sich dabei
Da der ganze Mensch im Zentrum der Behandlung steht und passende Arzneien auch anhand von "Personenbezogenen" Symptomen verordnet wird, frage ich neben vielem anderm auch nach - Appetit, was essen sie gerne und was nicht. - Wie ist der Schlaf, in welcher Lage schlafen sie normalerweise. - Können sie sich an Träume erinnern, was träumen Sie. - Sind sie Heiss- oder Kaltblütig, wann schwitzen Sie. - Reagieren sei auf Wettereinflüsse.
Ein
wichtiger Teil der Anamnese befasst sich mit den sogenannten
"Gemütssymptomen"; es ist wichtig, dass ich erfahre wie sie
fühlen, wann Sie Angst haben, was ihnen zu schaffen macht, was sie
stresst, was sie lieben/hassen, was für Eigenschaften, Verhaltensmuster usw. typisch
für sie sind.
Zu einer kompletten Anamnese gehört auch die chronologische Erfassung ihrer ihrer ganzen "Kranken" Geschichte von Geburt an, inklusive Krankheiten ihrer Eltern Grosseltern.
Bei
chronischen Erkrankungen dauert das Erstgespräch (Anamnese) zwischen 1.5 bis 3
Stunden. Bei akuten Erkrankungen, reicht es meist, wenn man die aktuellen Symptome genau erfährt. In dem Falle dauert eine Anamnese zwischen 10 und 30 Minuten.
Mittelsuche: Nach der Anamnese muss werde ich das passende (ähnlich) Mittel suchen. Ich versuche "den Fall zu verstehen"; was sind die auffallenden und typischen Symptome, um was geht es, was ist der rote Faden. Anhand dieser auffallenden, typischen Symptome suche ich die Arznei, welche diese Symptome/Themen, in den Arzneimittelprüfungen am ähnlichsten hervorgebracht hat, das nennt sich in der Homöopathie "Repertorisation". Zu diesem Zweck arbeite ich auch mit speziellen Computerprogrammen, da bei mehreren tausend heute bekannten Arzneien, das nachschlagen in Büchern sehr aufwändig ist. Nach abwägen aller Fakten entscheide ich mich für das passendste Mittel in passender Potenz.
Mitteleinnahme: Nach der Auswertung schicke ich ihnen das Mittel mit genauen Anweisungen zur Einnahme zu. Je nach Fall handelt es sich um sogenannte Einmaldosen; das heisst, sie nehmen einmalig ein paar Kügelchen ein und warten dann ab. Es kommen aber auch Potenzen zur Anwendung (LM/Q Potenzen) bei denen das Mittel dann in regelmässigen Abstäden eingenommen wird
Reaktion: Nach der Mittelgabe folge der wichtigste und wohl auch schwierigste Teil der Homöopathischen Behandlung; die Einschätzung der Arzneiwirkung. Homöopathische Mittel provozieren die Lebenskraft zu einer Heilreaktion, setzten also einen energetischen Impuls, der über Wochen, Monate wirken kann. Je nach Art der Beschwerden kann die Wirkung sehr rasch eintreten (z.B. bei akuten Beschwerden innerhalb von Stunden) oder sie braucht Zeit sich zu entfalten (vor allem bei chronischen Beschwerden). Es ist wichtig, dass die PatientInnen die Wirkung beobachten und sich ev. auch Notizen machen.
Folgetermine: Bei den Folgeterminen (in der Praxis oder per Telefon) geht es darum, abzuschätzen ob die passende Arznei verordnet wurde und die Wirkung zu beurteilen. Je nach Lage dauert ein Folgetermin (ca. 15-60 Minuten). Heilung ist ein Prozess (genauso wie die Krankheit selbst). Ein häufiger Fehler ist daher ein zu schneller Wechsel des gewählten Heilmittels, weil sich die Ungeduld des Patienten auf den Therapeuten überträgt und dieser zu schnell einen Erfolg erzwingen möchte. Die Lebenskraft wird in jedem Fall entscheiden, welchen Weg die Heilung einschlagen soll: die Symptome, welche die Lebensqualität am stärksten einschränken, sollten sich zuerst bessern. Dies muss immer anhand des konkreten Verlaufs der Symptome und des Befindens des/der PatientIn durch den/die HomöopathIn beurteilt werden.
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